cluster-10

Die Apolitischen

Die 6 prägnantesten Positionen der Apolitischen:

  • 89% gegen den Austritt aus dem Euro
  • 84% gegen das Verbot des Verkaufs von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2030
  • 78% gegen die Einführung eines Tempolimits von 120 km/h auf deutschen Autobahnen
  • 72% gegen die Einführung von Grenzkontrollen für den Personenverkehr
  • 71% für die Möglichkeit, gewählte Politiker per Referendum abzusetzen
  • 71% für die Einführung eines monatlichen Bürgergeldes von 1200 Euro für deutsche Staatsbürger

Soziologie

Die Apolitischen sind eher jung, mäßig gebildet und sozial vielfältig

Die Apolitischen sind in Bezug auf das Geschlecht ausgeglichen, mit 53 % Männern und 47 % Frauen. Altersmäßig sind sie relativ jung im Vergleich zu anderen Gruppen, wobei die Altersgruppe der 35- bis 50-Jährigen überwiegt. So sind 33 % jünger als 35 Jahre und 56 % jünger als 50 Jahre, während 44 % über 50 Jahre alt sind.

Bildungstechnisch sind die Apolitischen durchschnittlich qualifiziert, mit 54 % der Mitglieder, die einen höheren Bildungsabschluss besitzen, darunter 15 % mit einem Master oder höher. Jedoch haben 23 % keinen höheren Abschluss als das Abitur, was auf eine gewisse Bandbreite im Bildungsniveau hinweist. Einkommensmäßig liegen sie im Durchschnitt: 50 % verdienen mehr als 3000 Euro im Monat, während 24 % weniger als 1500 Euro verdienen, was die wirtschaftliche Vielfalt innerhalb dieser Gruppe zeigt.

Beruflich sind die Apolitischen heterogen aufgestellt, mit 34 % in gehobenen und mittleren Positionen. Ein erheblicher Anteil von 41 % arbeitet jedoch in Arbeiter- oder Angestelltenberufen, was ihre soziale Verwurzelung in der Arbeiterschaft unterstreicht. Rentner machen nur 13 % aus, was das eher jüngere Profil dieser Gruppe bestätigt.

Religiös gesehen liegen die Apolitischen im nationalen Durchschnitt: 36 % sind konfessionslos, 18 % sind Protestanten, 27 % Katholiken und 13 % Muslime, was auf eine religiöse Vielfalt in dieser Gruppe hinweist. Die Apolitischen sind vor allem in städtischen Gebieten vertreten und seltener in ländlichen Regionen.

Wertesystem

Die Apolitischen sind wenig politisiert, relativ moderat und haben selten starke Meinungen zu kontroversen Themen

Wie ihr Name andeutet, zeigen die Apolitischen eine moderate und vorsichtige Haltung zu den meisten Themen und stehen politischen Diskussionen meist gleichgültig oder skeptisch gegenüber. In der Einwanderungspolitik sind sie moderat pro-immigrantisch eingestellt und befürworten eine maßvolle und kontrollierte Aufnahme von Migranten, ohne für eine völlig offene Politik einzutreten.

In kulturellen Fragen sind die Apolitischen gespalten, ohne eine entschiedene konservative oder progressive Haltung einzunehmen. Diese neutrale Position zeigt eine gewisse Toleranz gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen, jedoch ohne große Begeisterung. In Bezug auf Christentum und Islam haben sie ebenfalls geteilte Ansichten, was eine neutrale Einstellung zu religiösen Fragen widerspiegelt.

Ökologische Themen sind ebenfalls ein Trennpunkt. Die Apolitischen nehmen keine klar ausgeprägte Haltung ein, weder als starke Befürworter noch als Gegner der Umweltpolitik, und bevorzugen pragmatische Ansätze. In Fragen der Autorität sind sie anti-autoritär und lehnen übermäßig strenge Regierungsformen ab, ohne jedoch anarchistische Positionen zu vertreten.

Im Hinblick auf das bürgerliche Engagement zeigen die Apolitischen eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber tiefgreifenden politischen Veränderungen, was ihr Bild als wenig engagierte Gruppe verstärkt. Gleichzeitig unterstützen sie die europäische Integration und sind sehr pro-europäisch eingestellt, da sie die EU als stabilisierenden Faktor für internationale Zusammenarbeit betrachten. Hinsichtlich sozialer Hilfsprogramme bleiben sie skeptisch und sind der Meinung, dass diese nur maßvoll und gezielt gewährt werden sollten.

In den internationalen Beziehungen nehmen die Apolitischen eine moderate Haltung gegenüber Russland ein, ohne stark pro-russische oder anti-russische Positionen, und überlassen diplomatische Angelegenheiten eher den Experten, während sie europäische Allianzen bevorzugen.

Politische Ausrichtung und Wahlverhalten

Die Apolitischen sind wechselhaft und reagieren empfindlich auf Wahldynamiken

Die Apolitischen zeigen kein besonderes Interesse an Wahlen, mit einer Wahlbeteiligung von 81 % bei den Bundestagswahlen 2021, die bei den Europawahlen 2024 auf 61 % fiel. Im Jahr 2021 gaben sie hauptsächlich dem SPD (37 %) und der CDU/CSU (21 %) ihre Stimme, was eine gewisse Präferenz für traditionelle und moderate Parteien zeigt. Auch die FDP (14 %) und FW (6 %) erhielten einige Stimmen, während Grünen und AfD nur geringfügige Unterstützung fanden, mit jeweils 4 % und 1 %.

Im Jahr 2024 verteilte sich ihre Unterstützung vor allem auf die CDU/CSU (32 %) und BSW (20 %), was auf eine gewisse Volatilität in ihrem Wahlverhalten hindeutet. Die Prognosen für 2025 zeigen eine verstärkte Unterstützung für die CDU/CSU (34 %) und den BSW (23 %). Dieses Wahlverhalten deutet auf eine Spannung zwischen dem Wunsch nach Stabilität einerseits und der Attraktivität neuer politischer Angebote wie Sahra Wagenknecht andererseits hin.

Trouver mon Cluster